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Mit Stauden umrahmt gestalten auch Wege den Garten

Der Weg ist ein Ziel

„Der Weg ist das Ziel“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Für Wege im Garten gilt dies besonders. Wege führen uns nicht nur irgendwohin – sie strukturieren auch den Garten und betonen einzelne Situationen. Umrahmt von Stauden sind sie selbst ein Blickfang.

„Durch die richtige Materialwahl und Bepflanzung werden Wege im Garten zu einem echten Sinneserlebnis“ so Hagen Engelmann, Landschaftsarchitekt aus Cottbus. In seinem Garten hat er dazu seine eigene Philosophie. Auf dem großen Grundstück, das sein Haus umgibt, findet man befestigte, weil notwendige Wege, nur am Haus. Im hinteren Bereich erschließen Rasenwege den großen Garten mit herrlichen Stauden- und Gehölzpflanzungen.

Bevor es an die Gartenanlage geht, sollten die Besitzer genau überlegen – wo brauche ich Wege und welche Wege müssen befestigt sein? Danach kann man sich an die Pflanzung machen, dazu einige Tipps:

Wege im Garten – Materialien, Formen, Pflanzen

Gerade, geschwungen, breit, schmal, Wege im Garten sind so zahlreich wie die Gartenbesitzer. Je nach Vorliebe können unterschiedliche Materialien wie Naturstein, Klinkerpflaster, Betonpflaster, Splitt, Kies oder auch Rasen eingesetzt werden. „Einige Regeln gibt es trotzdem“, sagt Engelmann. „Wege, die sie häufig begehen, sollten befestigt und wenigstens 1,20 m breit sein“. Dabei ist zu bedenken, dass ein Weg durch hineinhängende Pflanzen schmaler wird. Materialien sollten zum Haus und zum Garten passen. „Wenn ich in einem alten Bauernhaus wohne, dann harmoniert grobes Pflaster sehr gut“, weiß der Gartenarchitekt, „während der Weg eines modernen Wohnhauses durchaus auch aus Ortbeton oder Betonstein sein kann“. Die Bepflanzung richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit, Standort und der Zeit für die Pflege, die ein Gartenbesitzer aufbringen möchte.

Stauden am Wegesrand

Wer es natürlich mag, gestaltet mit Schleppenstauden. Das sind Stauden, die duftig wachsen, den Weg etwas überlagern, und so die oft strengen Wegformen aufbrechen. „Pflanzen am Wegesrand sollten nicht zu hoch werden, sonst fühlt man sich beim Betreten beengt“, empfiehlt der Gartenexperte. Beliebt sind die blaublühende Katzenminze (Nepeta) oder Salbei (Salvia nemorosa), die sich für sonnige Wege gut eignen und zwischen 20 cm und 60 cm hoch werden. Die blau- oder weißblühende Teppich-Glockenblume (Campanula poscharskyana) lässt sich an sonnigen und halbschattigen Standorten einsetzen.

„Mit wintergrünen Pflanzen, ergibt sich auch in der kalten Jahreszeit ein schönes, stimmiges Bild und die Wege sind eindeutig begrenzt“, sagt Engelmann. Schaumblüte (Tiarella) und Purpurglöckchen (Heuchera) sind Stauden, die im Winter grün sind. Sie überzeugen ganzjährig sowohl mit ihrem attraktiven Blattwerk, als auch mit ihren duftigen Blüten.

Schattige Standorte können mit Gräsern wie Segge (Carex) oder Waldmarbel (Luzula) bepflanzt werden. Beides sind Pflanzen, die im Winter grün bleiben.

Pflanzen, die Rahmen bilden

Mit Strukturpflanzen wie Buchs (Buxus), Lavendel (Lavandula), Stechpalme (Ilex crenata) oder Zwerg-Gamander (Teucrium chamaedrys `Nanum´) lassen sich Wege gut linear begrenzen. „Man erreicht dadurch eine formale Grundstruktur im Garten“, sagt Engelmann, „die den äußeren Rahmen für zauberhafte Pflanzungen bilden kann“. Gestaltungstechnisch entsteht so ein Schattenwurf zwischen Pflanze und Weg, der eine ansprechende Dreidimensionalität erzeugt. Eine klare Abgrenzung zwischen Weg und Pflanzbeet ist ebenfalls gegeben. Die verwendeten Wegpflanzen sollten mindestens eine Höhe von 15-20 cm haben. „In den Beeten selbst kann dann je nach Lust und Laune gestaltet werden“, so Engelmann. Farbthemen lassen sich hier bestens ansiedeln, wie ein weißes Beet. Auch eine bunte Pflanzenpracht bleibt meistens noch stimmig, da der Pflanzenrahmen eine ordnende Struktur vorgibt. Rahmen-Pflanzen müssen regelmäßig geschnitten werden, damit Sie den Weg nicht zu sehr einengen und die Pflanzung gut zur Geltung kommt.

Gartentipp – Besonders pflegeleichte Wegbegleiter

Ein Großteil der Gartenarbeit fällt auf die Pflege der Wegkanten, Pflanzen wachsen in den Weg hinein, Rasen, bzw. Unkraut siedelt sich im Beet an. Hier empfiehlt Engelmann Stauden, die besonders dichte Polster und keine Ausläufer bilden und deshalb sehr pflegeleicht sind. Durch das dichte Wachstum wird verhindert, dass z.B. Unkräuter im Pflanzbeet aufkommen können und Wege zugewuchert werden. „Hier gibt es einige Wegstauden, die ich wegen dieser Eigenschaften besonders empfehlen kann“, erklärt der Gartenplaner. Gerne verwendet er die Waldsteinie (Waldsteinia geoides) direkt am Wegesrand. Der Vorteil dieser Pflanze ist, dass sie standorttreu bleibt, dichtes Laub bildet und so optimale Kanten zwischen Rasen, bzw Weg und Pflanzung bildet. Die fast immergrüne Pflanze, die auch im Winter lange attraktiv bleibt, zaubert im März leuchtend gelbe Blütenbänder in den Garten. Gute Erfahrungen hat Engelmann ebenfalls mit verschiedenen Storchschnabel-Arten (Geranium) gemacht. Dabei sind langsam und buschig wachsende Sorten deutlich pflegeleichter. Die immergrünen Storchschnabel-Sorten (Geranium macrorrhizum `Spessart´) mit weißlich-rosa Blüte im Juni bis Juli oder Geraium macrorrhizum `Czakor´, die rotviolette Blüten bildet, eignen sich bestens. Letztere besticht außerdem mit einer gelblichen Herbstfärbung der Blätter. Auch Frauenmantel (Alchemilla mollis oder Alchemilla erythropoda) ist vom Aspekt der Pflegeleichtigkeit und Wirkung her einer der Lieblinge von Engelmann.

Wussten Sie schon? Von Rasen- und Pflanzenwegen

Engelmann arbeitet gerne mit „Rasenwegen“. „Vor allem in wenig begangenen Teilen von Privatgärten sind die „grünen Wege“ eine gute Alternativen zu befestigten Flächen“, erklärt Engelmann. Funktionsarme Gartenbereiche könnten durchaus mit Rasenwegen erschlossen werden. Diese Variante bietet viele Vorteile. Ein Rasenweg ist sehr flexibel und kann alle Formen – schmal, breit, gerade oder geschwungen – annehmen und sich dem Thema des Gartens und der verschiedenen Pflanzungen optimal anpassen. Die Pflanzbeete sind so äußert variabel. Wichtig sei es, den Rasen klar abzugrenzen.

An wenig begangenen Stellen können ebenfalls trittfeste Stauden wie die duftende Römische Kamille (Chamaemelum nobile) oder das Katzenpfötchen (Antennaria) verwendet und als „Pflanzenweg“ angelegt werden. Diese Pflanzen überstehen gelegentliches Betreten gut. Auch Thymian (Thymus serphyllum) lässt sich so verwenden und sorgt an sonnigen Stellen dafür, dass beim Betreten ein würziges Aroma aufsteigt. Steingartenpflanzen wie Strandnelke (Armeria maritima), verschiedene Steinbrecharten (Saxifraga), Blaukissen (Aubrieta) oder Teppich-Flammenblume (Phlox subulata) säumen oder überwachsen an sonnigen Stellen malerisch den Weg und durchbrechen so starre Wegstrukturen.

Rasenkanten an Staudenbeeten
Rasenkanten an Staudenbeeten sind stimmig, bilden, was die Pflege anbelangt aber eine Herausforderung. Rasenkanten müssen gestochen und Rasen in den Beeten gejätet werden. Eine ansteigende Pflanzung sorgt für tiefe Raumwirkung. (Bild: GMH/ Dominik Ketz)
Für sonnige trockene Gartenbereiche kann eine Mulchschicht aus Kies und darauf ausgelegte Steine als Weg dienen.
Sonnige trockene Gartenbereiche kann eine Mulchschicht aus Kies und darauf ausgelegte Steine als Weg dienen. Hier wird der Weg von weißen Garten-Bergknöterich (Aconogonon speciosum `Johanniswolke´) und Gräsern (Miscanthus) umgeben. (Bild: GMH/B. Banse)
Im Garten an Goethes Weimarer Haus wurde mit der Einfassung des Beetes mit Buchs eine formale Grundordnung im Garten geschaffen.
Im Garten an Goethes Weimarer Haus wurde mit der Einfassung des Beetes mit Buchs eine formale Grundordnung im Garten geschaffen. (Bild: GMH/ Bettina Banse)
Den mit Trittplatten versehenen Kiesweg säumen Pflanzen wie Purpurglöckchen (Heuchera) und Ziest (Stachys).
Den mit Trittplatten versehenen Kiesweg säumen Pflanzen wie Purpurglöckchen (Heuchera) und Ziest (Stachys). (Bild: GMH/ Christiane Bach)
Gedenkemeins (Omphalodes)
Im Sichtschutz des Gedenkemeins (Omphalodes) schleicht die Katze auf dem schmalen Weg durch das Staudenbeet. Damit er für Menschen auch begehbar bleibt, muss er ab und zu freigeräumt werden. (Bild: GMH/ Bettina Banse)

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